T'ai Chi Ch'uan

Die Kunst zu siegen,

ohne zu kämpfen.

 

T'ai Chi Ch'uan ist ein altes chinesisch-taoistisches Übungssystem, dessen Geschichte sich bis in die Tang Dynastie ( 618 - 907 n.Chr. ) zurückverfolgen läßt. Grundlagen des T'ai Chi Ch'uan sind die klassischen Schriften und Texte alter Meister, in denen die sog. Prinzipien niedergelegt sind. Die bekannteste Übung des T'ai Chi Ch'uan ist die "Form", ein längerer Bewegungsablauf, der langsam, entspannt und fließend ausgeführt wird. T'ai Chi Ch'uan ist nicht nur eine ganzheitliche Gesundheitsübung, Heilgymnastik, Entspannungs- und Atemübung; es leitet auch die spirituelle Entwicklung des Menschen in die Wege, führt zu Erleuchtungserfahrungen und macht eine effektive Selbstverteidigung möglich.

Der Name setzt sich zusammen aus " T'ai Chi" und " Ch'uan ". " T'ai chi" ist ursprünglich der Firstbalken, der das Dach trägt. Im philosophischen Sinne bedeutet " T'ai Chi " das " erhabene Letzte " oder das " höchste Gesetz " oder " TAO ". " Ch'uan " heißt "Faust" oder "Boxen" und verweist auf die Herkunft des T'ai Chi als eine Schule der Kampfkünste. Da heute mehr der Aspekt der Bewegungsmeditation im Vordergrund steht, wird diese Bezeichnung oft weggelassen.

Ein Symbol des T'ai Chi ist der Kreis, der zusammengesetzt ist aus zwei Teilen, die wie zwei stilisierte Fische aussehen, einer schwarz ( YIN repräsentiert, den dunklen, weiblichen, negativen Aspekt ), der andere weiß ( YANG, der helle, männliche, positive Aspekt ). An der Stelle mit der stärksten Konzentration von schwarz ( YIN ) findet sich ein kleiner weißer Punkt ( YANG ) und umgekehrt. Dies soll andeuten, daß auch im äußersten YIN noch ein Stückchen YANG steckt und umgekehrt, so daß es keinen Stillstand geben kann. Es gibt keinen Anfang und kein Ende, sondern nur den ständigen Wechsel von Beginnen und Enden.

Aus T'ai Chi, dem höchsten Gesetz, entstehen YIN und YANG. YIN und YANG erzeugen sich gegenseitig und erschaffen in ihrem ständigen Wechselspiel die Welt: Himmel und Erde, die Jahreszeiten, Tag und Nacht usw.

So wie das Kräftepaar YIN und YANG in dauerndem Kampf steht und gleichzeitig eine Einheit bildet, so symbolisiert es auch Harmonie oder Disharmonie des menschlichen Organismus. Ausgewogenes, im Gleichgewicht stehendes YIN und YANG bedeutet Gesundheit, und eine Verlagerung der Energien in irgendeiner Richtung führt von Spannungen bis hin zu "Krankheit".

Diese Körperenergie oder Lebenskraft, von der hier die Rede ist, wird im chinesischen als " Chi " bezeichnet. Chi läßt sich aber nicht nur mit Energie übersetzen, sondern auch als Luft und ist somit engstens mit der Atmung verbunden.

Chi existiert im menschlichen Körper wie in der gesamten Natur. Die Chi-Energie zirkuliert auf den sog. Meridianen ( Ching ) im Körper und versorgt alle Organe mit frischer Lebenskraft. Ist sie blockiert, so entstehen Krankheiten, die entweder auf einem Übermaß ( Fülle ) oder einem Mangel ( Leere ) von Chi in bestimmten Bereichen des Körpers basieren. Auch hier findet sich wieder das Prinzip von YIN und YANG. Mit dem Ausatmen wird altes Chi ausgestoßen und mit dem Einatmen neues Chi aufgenommen. Damit ist aber nicht nur die Atemluft gemeint, sondern die gesamte Energie, die durch den Austausch über die Lungen im Körperinneren in Bewegung gesetzt wird und sämtliche Zellen mit frischer Lebensenergie versorgt.

T'ai Chi verfolgt das Ziel, die ungehinderte Zirkulation des Chi und damit den Ausgleich von YIN und YANG zu erreichen. Folgende positive Wirkungen auf den Organismus werden T'ai Chi zugeschrieben:

zusammengestellt von Werner Schwarz

 

Eine genaue Überlieferung des T'ai Chi gibt es seit Chen Wangting ( 1597 - 1664 ), der als Begründer des bis heute bestehenden Chen-Stils gilt. Yang Luchan ( 1799 - 1872 ), der in das Faniliengeheimnis der Chen eindringen konnte, entwickelte die heute am meisten verbreitete Stilrichtung des T'ai Chi, den YANG-Stil. ( Der Name des Stils beruht auf den Familiennamen, unabhängig von YIN und YANG.)

 

Insgesamt soll es rund 20 Stile des T'ai Chi geben und zahlreiche Varianten durch chinesische Meister im Osten und Westen. Bis heute haben sich auch Schwert-, Säbel-, Fächer- und Stockformen erhalten, bei denen diese Waffen gleichsam als Verlängerung des Arms in die einzeln ausgeübten, harmonischen Bewegungsfolgen einbezogen werden.

Sich langsam wie in Zeitlupe zu bewegen, ist allein schon eine Herausforderung in unserer schnellebigen Zeit. Ziel ist es nicht mehr, eine bestimmte Leistung zu erbringen oder sich mit anderen zu messen, sondern der Weg, das tägliche Üben, ist zuerst zum Ziel geworden.

Mit der Zeit wird sich durch T'ai Chi Ch'uan der allgemeine Gesundheitszustand verbessern. Der Übende fühlt immer mehr Energie in sich und schließlich entsteht so etwas wie eine heitere Gelassenheit als Gesundheitszustand.

 

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